Philipp Lehmann

Supervisor, Coach und Berater für Einzelpersonen, Gruppen, Netzwerke, Organisationen bei Fragen zur Arbeit mit psychisch auffälligen Kindern und Jugendlichen, Mitglied BSO

079 788 05 19 / mit Beratungsraum am Theaterplatz 6 in 3011 Bern

Ich bin interessiert, offen, wertschätzend und prozessorientiert. Ich kann hartnäckig und klar sein, dabei auch wohlwollend und unterstützend. Schwierige Themen spreche ich an. Meine Meinung bringe ich ein. Lachen und Humor unterstützen mich.

mehr zu meinem Werdegang und zu meinem Leitungsverständnis

Kompetenzen
  • Erfahrung in Familienbegleitungen und Jugendcoaching
  • Über 20 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit psychisch auffälligen Kindern und Jugendlichen
  • Jahrelange Beratung und Supervision von Fachpersonen im Einzel oder Gruppensetting, Beratung von Institutionen
  • Schulungen von Teams und Studierenden im Umgang mit schwierigen Situationen, Gewalt, Deeskalation, Konfliktmanagement, Erziehungsproblemen, schulischer und beruflicher Integration, Adoleszenz, Prävention von sexuellen Übergriffen
  • Langjährige Leitungserfahrung auf Klinikleitungsebene / Managementerfahrung / Begleiten von Change-Prozessen / Projektleitungserfahrung / Konzeptentwicklungen und Implementierungen / Personalführung und Personalentwicklung / Umsetzen von Sparmassnahmen / Organisation und Durchführung von Grossgruppenanlässen
  • Lebenslanges Lernen durch kontinuierliche Weiterbildungen und Teilnahmen an Intervisionsgruppen und eigene Supervision verbunden mit der steten Arbeit an meiner Haltung
  • Zusammenarbeit mit Joachim Mauch seit 2008 (siehe: lehmannundmauch)

Supervision, Coaching & Organisationsberatung
  • Einzelcoaching von Leitungspersonen
  • Teamsupervision
  • Fallsupervision
  • Ausbildungssupervision an Fachhochschulen
  • Krisenmanagement in Konfliktsituationen
Weiterbildungsangebot
  • Durchführung von  halb- oder ganztägigen Weiterbildungen zu «Grenzverletzungen und Prävention von Übergriffen» in Kliniken, Heimen und Lehrbetrieben in Zusammenarbeit mit Yasmin Roth, Sexualpädagogin und Pflegefachfrau.
  • Durchführung von halb- oder ganztägigen Weiterbildungen zum «Umgang mit psychisch auffälligen Kindern und Jugendlichen»
  • Organisation und Durchführung von Anlässen und Tagungen zu kinder- und jugendpsychiatrischen Themen.
  • Dozent und fachliche Leitung an der FHNW in Olten im CAS «Arbeit mit psychisch auffälligen Kindern und Jugendlichen»
  • Dozent im Rahmen des Moduls «Gruppenzentrierte Methoden in sozialpädagogischen Kontexten» zu: Milieutherapeutisches Arbeiten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Berner Fachhochschule, Fachbereich Soziale Arbeit, Bachelorstudiengang.


Werdegang

Soziale Arbeit in Leitungsfunktion
  • 08.2018-04.2019: nach Reorganisation Bereichsleiter Grundversorgung für Krisen-Notfall-Triage und Ambulanz Bern in dualer Leitung mit dem Chefarzt
  • 08.2012 – 07.2018: Verantwortlich für den stationären Bereich der Klinik für Kinder und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, UPD Bern, als Leiter Pflege und Pädagogik mit insgesamt 55 Betten gemeinsam mit dem Chefarzt Kaspar Stuker
  • 2010 – 04.2019 Stv. Leiter Pflege und Pädagogik KJP
  • 04.2002 – 07.2018: Erziehungsleiter Jugendabteilung, KJP
  • 05.1999 – 03.2002: 3 Monate Mitarbeit auf einer Kinderstation der KJP danach Stationsleiter auf einer Akutstation für Adoleszente, KJP
  • 06.1998 – 11.1998: Leiter der Gemeinschaft Saurenhorn, einem neuen Bereich der Gemeinschaft zum Schlüssel, Stiftung Terra Vecchia; Trennung im Einvernehmen aufgrund konzeptioneller Differenzen mit dem Gesamtleiter
  • 05.1994 – 03.1998: Sozialarbeiter in der medizinisch kontrollierten Drogenverschreibung KODA-1 in Bern, Begleitung und Beratung von Schwerstabhängigen, Teamleiter der SozialarbeiterInnen; Stv. Fachbereichsleiter des Fachbereiches Medizin, Stiftung Contact in Bern
Soziale Arbeit
  • 1987 – 1990: Sozialpädagogische Wohngruppe Liebegg, eine Abteilung der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik der UPD Bern Betreuung von sechs Jugendlichen in den Bereichen Wohnen, Arbeit, Ausbildung und Freizeit
  • 1985 – 1986: Kindertreff Tscharnergut in Bern; Durchführung von Freizeitaktivitäten für Kinder von sechs bis zwölf Jahren, Animation und Gemeinwesenarbeit, Arbeit mit freiwilligen Mitarbeiterinnen
Ausbildung
  • 2005 – 2008: Ausbildung in Supervision, Coaching und Organisationsentwicklung am wpi; Altdorf; diplomiert im August 2008
  • 1991 – 1994: Ausbildung zum Sozialarbeiter HFS und Sozialpädagogen HFS in Solothurn; diplomiert in Sozialer Arbeit FH
  • 1979 – 1982: Ausbildung zum eidg. dipl. Landwirt
Perspektivensuche
  • 1984 – 1985: Kinder- und Jugendpsychiatrie Neuhaus, Bern, Vorpraktikum auf der Gruppe Lärche, stationär
  • 1983 – 1984: Heilpädagogische Sonderschule der Nathaliestiftung, Vorpraktikum in der Tagesschule mit Körper- und geistig behinderten Kindern und Jugendlichen
  • 1982 – 1983: Fortbildungsklasse Seminar Muristalden
Dozententätigkeit
  • seit 2019: Coach an der BFH Soziale Arbeit im Modul Selbst- und Sozialkompetenz (BSc Soziale Arbeit) und im Fachkurs/CAS Praxisausbildung
  • seit 2008: Dozent und fachliche Kursleitung an der FHNW in Olten im CAS: Arbeiten mit psychisch auffälligen Kinder- und Jugendlichen; gemeinsam mit Dr. G. Zarotti
  • seit 2015: Dozent am Zentrum für systemische Therapie Bern ZSB im Spezialisierungskurs1, MAS; zum Thema: Systemisches Entwicklungsverständnis in Betreuung und Pädagogik & Konzepte der stationären Jugendhilfe, Suchtklinik, Psychiatrie in der Logik der Familie als Ressource gemeinsam mit Joachim Mauch
  • 2014 – 2016: Dozent an der FH Bern, Soziale Arbeit; Modul Gruppenzentrierte Methoden in sozialpädagogischen Kontexten zum Thema: Milieutherapeutisches Arbeiten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (dreimalige Durchführung)
  • 2010 – 2015: Dozent an der BFH Gesundheit, Bern, im CAS: «Kinder und Jugendpsychiatrische Pflege und Betreuung»; Kursleitung gemeinsam mit Dr. G. Zarotti und A. Heuer
    seit 2007: Dozent an der PH Zürich; Modul: «Adoleszenzkrise oder psychische Störung?» Ein Weiterbildungsangebot für Berufsschullehrer Kursleitung gemeinsam im Dr. G. Zarotti und Joachim Mauch
  • 2002 – 2005: Gastdozent an der Hochschule für Soziale Arbeit Zürich beim Seminar «Milieutherapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie»
  • 2002 – 2019: Klinikinterne Kursangebote und Weiterbildung zu Themen wie:
    – Krisenintervention
    – Kommunikation
    – Umgang mit Zwang
    – jährlicher Kurs: Was für ein Theater? – ein Clownkurs für Mitarbeitende gemeinsam mit Thomas Scheidegger zur Prävention von Eskalation und Gewaltsituationen
    – Kurs: Umgang mit schwierigen Situationen gemeinsam mit Joachim Mauch für Mitarbeitende aus Jugendhilfeeinrichtungen
  • 1999 – 2001: Gastdozent an der Hochschule für Sozialarbeit HSA in Bern beim Seminar «Drogen als soziales Problem»
  • Im Rahmen der CAS – Weiterbildungen habe ich viele Abschlussarbeiten der Studierenden zu Kinder- und Jugendpsychiatrischen Themen begleitet und kommentiert.
  • Während meiner beruflichen Tätigkeit habe ich regelmässig die Begleitung von Lernenden aus der Sozial- und Heilpädagogik, aber auch aus diversen Pflegeberufen und von Studierenden anderer Berufsrichtungen (vorwiegend Medizin und Psychologie) übernommen
Publikationen

Arnold, B., Bürge, I., Camenisch, V., Carnibella, R., Cruceli, S., Lehmann, P. (1997).
Soziale Arbeit in den PROVE Projekten. Erfahrungen und Empfehlungen.
Zweite überarbeitete Fassung. Projekt KODA-1, Sozialdienst, Bern.

Marc Schmid, Michael Tetzer, Katharina Rensch, Susanne Schlüter-Müller (Hg.) Handbuch Psychiatriebezogene Sozialpädagogik; Vandenhoeck und Ruprecht, 2012
Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis im Kindes- und Jugendalter
Gianni Zarotti und Philipp Lehmann

Das Krankheitsbild der Psychosen, insbesondere der Schizophrenie, deren Häufigkeit, Ätiologie, Symptomatik und Verlauf werden kurz zusammengefasst dargestellt. Schließlich wird ausführlich, teilweise anhand eines konkreten Fallbeispiels, auf die verschiedenen Therapiephasen dieser schweren, im Jugendalter mit erheblichen Entwicklungsdefiziten behafteten Störung eingegangen. Es wird gezeigt, dass die Therapie der Schizophrenie immer in einem multimodalen, von einem multiprofessionellen Team umzusetzenden Gesamttherapieplan erfolgen sollte. Schließlich werden vor allem diejenigen Aspekte der therapeutischen Bemühungen fokussiert, welche von Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen umgesetzt werden.

Arbeit als Supervisor und Coach
  • Beratungs- und Kursangebote zum Umgang mit schwierigen Situationen, Deeskalation, Konfliktmanagement, Umgang mit Nähe und Distanz, Prävention von sexuellen Übergriffen in Kinder-und Jugendpsychiatrischen Kliniken, in sozialpädagogischen und heilpädagogischen Einrichtungen
  • Mandate als Supervisor im Einzelsetting und in der Gruppe
  • Führungscoaching von Leitungspersonen
Weiterbildungen
  • 2018 – 2019: Systemische Weiterbildung in Familien- und Netzwerktherapie Open Dialogue
  • 2015: Studienreise nach Kuba; Besichtigung der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Angebote in Havanna und Umgebung; gemeinsamer Vortrag über die stationäre KJP in der Schweiz vor Fachpublikum in Havanna mit Yasmin Roth, Erziehungsleiterin KJP Bern, Pflegefachfrau und Sexualpädagogin
  • 2011 – 2013: TZI Projekt, eine Prozesshafte Auseinandersetzung zum Berufsfeld
  • 09.2002  – 07.2004: «Mein Umgang mit Macht» bei Karl Aschwanden, am wpi in Morschach
  • 09.2003 – 11.2003: Systemische Familienaktivierung, bei Michael Biene, BFF Bern
  • Dezember 2000: Clownkurs bei T. Scheidegger
  • seit 1999: Diverse Tagungen, Weiterbildungseinheiten zu Themen der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Leitungsfragen, Führung im Gesundheitswesen etc.
  • 09.1998 – 11.1999: TZI und Berufsfeld bei Karl Aschwanden, am wpi in Morschach
  • 1997: Methodenkurs in lebendigem Lernen und Lehren mit TZI bei Karl Aschwanden, am wpi in Morschach
  • 1995 – 1996: Nachdiplomstudium am zak in Basel: Management in Nonprofit-Organisationen
Selbstreflexion
  • Regelmässige eigene Supervision; aktuell in Supervision bei Frau Anna Elmiger, ZSB Bern
  • Regelmässige Fallsupervision bei Dr. Kaspar Stuker, Kinder- und Jugendpsychiater, Theaterplatz 6, 3011 Bern
  • 2019: Mitglied einer Intervisionsgruppe von systemisch-aufsuchenden Berater*innen
  • 2009 – 2014: Mitglied einer Intervisionsgruppe für Leitungspersonen


Leitungsverständnis

In meiner Arbeit bin ich – Philipp Lehmann – geprägt von meinen Weiterbildungen mit und zur Themenzentrierten Interaktion, TZI. Wenn ich nun etwas über mein Arbeitsverständnis aussage, so gründet dies auf meinen Auseinandersetzungen und Erfahrungen mit der TZI und ihren humanistisch – holistischen Grundsätzen (Cohn/Farau, 1999, S. 356 ff – siehe dazu bei Beratungsverständnis).

Das Prinzip der dynamischen Balance mit den folgenden vier Faktoren dient mir als wichtige Methode in meinem beruflichen und privaten Alltag, damit ich mein Handeln planen, umsetzen und reflektieren kann:

  • Die Person (Ich)
  • Die Gruppeninteraktion (Wir)
  • Das Thema oder die Aufgabe (Es)
  • Das Umfeld im engsten und weitesten Sinn (Globe)

Die TZI geht davon aus, dass jede Person (Ich), die Interaktion der Gruppe (Wir) und die Arbeit an einer Aufgabe (Es) als gleichgewichtig angesehen werden sollen und der gegenseitige Einfluss von Gruppe und Umfeld beachtet werden muss. Symbolisch wird dies in einem gleichseitigen Dreieck von Ich – Wir – Es dargestellt, das vom Globe umgeben ist (Cohn / Farau, 1999, S. 351 ff).
Damit eine lebendige Entwicklung möglich sein kann, braucht es eine dynamische Balance zwischen den persönlichen Anliegen des Individuums, den Bedürfnissen der Gruppe (Prozessorientierung) und dem Thema («Erst durch das gemeinsame Thema findet das Ich zum Wir»). Die Leitung ist in der TZI auch Teilnehmerin (partizipierende Leitung). In meiner Arbeit hat die TZI entscheidende Auswirkungen. Sie dient mir als Orientierungshilfe in komplexen Situationen. 

Mir ist es wichtig für das Thema (synonym: Sache / Auftrag) Verantwortung zu übernehmen. Ich sorge dafür, das Thema klar zu formulieren; es soll sachlich sein und nachvollziehbar für die am Prozess beteiligten. Alle Betroffenen sollen am Thema mitarbeiten können und ihren eigenen Zugang dazu finden. Als Leitungsperson, resp. Beratungsperson, hüte ich das Thema. Das Thema gibt der gemeinsamen Arbeit Sinn und Richtung (Handbuch Themenzentrierte Interaktion, Vandenhoeck und Ruprecht, 2009, S. 176 ff, W. Sperber).

Auf der Ebene des Individuums achte und unterstütze ich die Persönlichkeit und die individuelle Freiheit von mir aber auch vom Mitarbeitenden. Das bedeutet, den Menschen in seiner fachlichen Qualifikation zu fördern und seine Kompetenzen zu stützen, beispielsweise beim Einbezug in Konzeptarbeit oder bei Weiterbildungsangeboten.

In der Arbeit mit Gruppen / Teams geht es mir darum, die Leistungsfähigkeit nicht zu behindern, sondern die Stärken und Ressourcen zu fördern und zuzulassen. In Konfliktsituationen bin ich präsent und unterstütze die Lösung des Konfliktes.

Ich gehe bei mir und bei Anderen von einem lebenslangen Lernen aus. Ich entwickle und verändere mich fortlaufend. Ich reflektiere mein Tun kritisch und ständig. Mein Handeln basiert auf humanistischen Grundwerten. Ich bewege mich in einer lebendigen, sich ebenfalls bewegenden und sich stetig verändernden Welt. Mein Wirken in meinem nahen und weiteren Umfeld hat Auswirkungen und wirkt auf mich zurück. Meine Entscheidungen haben Konsequenzen, die ich verantworten will.

Als Mensch stehe ich vielen wechselnden, sich stets verändernden Situationen gegenüber. Um mit diesen teils anspruchsvollen Veränderungen gut umgehen zu können, hilft mir das Verständnis, dass Veränderung geschieht. Prozesse sind nicht aufzuhalten. Es hilft diese Prozesse gemeinsam mit den zu Beratenden zu gestalten und zu reflektieren.

In meiner Arbeit orientiere ich mich immer wieder mit einem weiteren Modell aus der TZI, das besagt, dass die Struktur, der Prozess und das Vertrauen in einer ausgewogenen Balance sein müssen, damit Gruppen arbeitsfähig sein können.

Mit Struktur ist hier im Sinne der TZI das Thema gemeint. Es zentriert die Mitglieder der Gruppe. Das Thema verbindet die Einzelnen mit der Gruppe. Im Prozess sind alle bewussten und unbewussten sozialen Interaktionen vom Beginn bis zum Ende integriert. Werden diese Prozesse nicht beachtet und begleitet kann, die Arbeitsfähigkeit verunmöglicht werden. Mit Vertrauen ist gemeint, dass sich jemand so verhält, wie ich (andere) dies erwarte(n). Ohne Vertrauen ist ein positiver Lern- und Arbeitsraum nicht möglich.

Diese drei Faktoren wirken aufeinander. Ist zu viel Struktur vorhanden, kann sich ein Prozess schlecht entwickeln. Vertrauen entsteht nicht. Wird der Prozess überbetont, wirkt sich dies auf die Struktur und das Vertrauen aus. Ist viel Vertrauen vorhanden, können andere Strukturen gewählt werden. Als Berater setzte ich mich für eine gute Balance des Dreiecks Struktur – Prozess – Vertrauen ein.